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Mönch, 12. Jh |
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Zukunftsschau
eines christlichen Mönches aus dem 12. Jahrhundert:
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1. |
Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird Gold im Blute sein Wer den Himmel bertrachtet,
wird dort Taler zählen Wer in den Tempel tritt, wird
dort Händler treffen Die Lehnsleute werden
Geldwechsler und Wucherer sein. Aber das Feuer wird
schwelen Jede Stadt wird ein Sodom und Gomorrha sein
Und die Kinder werden zu einer Glutwolke werden Sie
werden die alten Fahnen heben.
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2.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der Mensch Himmel und Erde und Meere mit seinen
Geschöpfen bevölkert haben Er wird befehlen Er
wird die Macht Gottes anstreben Er wird keine Grenzen
kennen. Doch alles wird sich umkehren Er wird
schwanken wie ein betrunkener König Er wird
galoppieren wie ein blindes Pferd Mit Sporen wird er
sein Reittier in den Wald treiben Und am Ende des
Weges wird ein Abgrund sein.
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3.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden sich an allen Punkten der Erde babylonische Türme
errichten Es wird Rom und es wird Byzanz sein Die
Felder werden sich leeren Es wird kein Gesetz geben,
nur das eigene und das der eigenen Gruppe. Doch die
Barbaren werden in der Stadt sein Es wird nicht mehr
Brot genug für alle geben Und die Spiele werden nicht
mehr genügen Und dann werden die Menschen am Morgen
die großen Feuer anzünden.
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4.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird viele Menschen der Hunger treffen Viele Hände
werden blau vor Kälte sein So daß diese Menschen eine
andere Welt sehen wollen Und die Händler der
Illusionen werden kommen und Gift anbieten. Doch es
wird die Körper zerstören und die Seelen verderben
Und jene, die ihr Blut mit dem Gift vermischten
Werden wie wilde Tiere in der Falle sein Und töten
und vergewaltigen und erpressen und rauben Und das
Leben wird zu einer täglich wiederkehrenden Apokalypse
werden.
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5.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird jeder versuchen, soviel Genuß zu erreichen, wie er
kann Der Mann wird seine Frau so oft verstoßen, wie
er sich verheiratet Und die Frau wird durch hohle
Gassen gehen und sich jeden nehmen, der ihr gefällt.
Und Kinder gebären, ohne den Namen des Vaters zu nennen.
Doch kein Meister wird das Kind führen Und jeder wird
zwischen allen anderen allein sein Die Tradition wird
verloren sein Das Gesetz wird vergessen sein Als
ob es die Verkündigung nie gegeben hätte und der Mensch
wieder zum Wilden würde.
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6.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der Vater seine Tochter zu seiner Lust nehmen
Der Mann den Mann, die Frau die Frau Der Alte das
Kind Das wird vor aller Augen geschehen. Doch das
Blut wird unrein werden Das Böse wird sich von Bett
zu Bett ausbreiten Der Körper wird alle Fäulnis der
Erde aufnehmen Die Gesichter werden gequält, die
Glieder abgezehrt sein Die Liebe wird die größte
Bedrohung für jene, die sich nur noch über das
Fleisch erkennen.
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7.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der, welcher von Schwur und Gesetz spricht Nie
mehr gehört werden Die Stimme dessen, der den
Glauben an Christus predigt wird in der Wüste verhallen
Doch überall werden sich die mächtigen Wasser der
treulosen Religionen verbreiten Falsche Messiasse
werden die blinden Menschen um sich versammeln Und
der Ungläubige wird Waffen tragen wie noch nie zuvor
Er wird von Gerechtigkeit und Recht sprechen, und
sein Glaube wird glühend und scharf sein Er wird sich
rächen für den Kreuzzug.
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8.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird das Dröhnen des Todes wie Donner über der Erde
krachen Die Barbaren werden sich mit den Soldaten der
letzten Legionen vermischen Die Gottlosen werden in
den Herzen der heiligen Städte wohnen Einer nach dem
anderen wird barbarisch, treulos und wild. Es wird
keine Ordnung und keine Regel mehr geben Der Haß wird
sich ausbreiten wie Feuer in einem trockenen Wald Die
Barbaren werden die Soldaten massakrieren Die
Gottlosen werden die Gläubigen erwürgen Die
Grausamkeit wird eines jeden und aller sein, und die
Städte werden zugrunde gehen.
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9.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Menschen richten nach ihrem Blut und ihrem
Glauben Niemand wird die leidenden Herzen der Kinder
hören Sie werden wie junge Vögel aus dem Nest
gestoßen Und niemand wird sie beschützen vor der Hand
mit dem Panzerhandschuh. Der Haß wird die Erde
überfluten, die sich friedlich glaubte Niemand wird
verschont bleiben, nicht die Alten, nicht die
Verletzten Die Häuser werden zerstört und geplündert
werden Die einen werden an die Stelle der anderen
treten Alle werden die Augen verschließen, um die
vergewaltigten Frauen nicht zu sehen.
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10.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird jeder wissen, was an allen Enden dieser Erde ist
Wird man Kinder sehen, deren Knochen die Haut
durchstoßen Und solche, deren Augen von Fliegen
bedeckt sind Und solche, die gejagt werden wie
Ratten. Doch der Mensch, der dies sieht, wird sein
Gesicht abwenden Denn er kümmert sich nur um sich
selbst Er wird ihnen eine Handvoll Korn als Almosen
geben Während er auf vollen Säcken schläft Und was
er mit der einen Hand gibt, wird er mit der anderen
wieder nehmen.
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11.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der Mensch mit allem Handel treiben Jedes Ding
wird seinen Preis haben Baum, Wasser und Tier
Nichts wird mehr wahrlich geschenkt sein, und alles
wird verkauft werden. Doch der Mensch wird dann nicht
mehr sein als das Gewicht seines Fleisches Sein
Körper wird feilgeboten werden wie ein Pfund Fleisch
Sein Ohr und sein Herz wird man nehmen Nichts wird
mehr heilig sein, weder das Leben noch seine Seele
Man wird sich um seine sterbliche Hülle und um sein Blut
streiten, als wolle man Aas zerfetzen.
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12.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der Mensch das Gesicht der Erde verändert haben
Er wird sich für den Meister und den Lehnsherrn der
Wälder und Herden halten Er wird den Boden und den
Himmel zerpflügt Und seine Furchen durch die Flüsse
und Meere gezogen haben. Doch die Erde wird nackt und
unfruchtbar sein Die Luft wird brennen und das Wasser
übel riechen Das Leben wird welken, denn der
Mensch wird den Reichtum der Welt ausgeschöpft haben.
Und der Mensch wird einsam sein wie ein Wolf In seinem
Haß.
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13.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird auch das Kind verkauft werden Manche werden sich
seiner bedienen wie einer Zielscheibe Um Genuß zu
finden an seiner jungen Haut Andere werden es wie ein
unterwürfiges Tier behandeln. Die unantastbare
Schwäche des Kindes wird vergessen sein Und sein
Geheimnis Es wird wie ein Fohlen sein, das dressiert
wird Wie ein Lamm, das geschlachtet und ausgeblutet
wird Und der Mensch wird nur noch Grausamkeit kennen.
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14.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden Blick und Geist des Menschen Gefangene sein
Sie werden trunken sein und es nicht bemerken Sie
werden Bilder und Spiegelungen für die Wahrheit der Welt
halten Man wird mit ihnen machen, was man mit einem
Schaf macht. Dann werden die Raubtiere kommen
Raubvögel werden sie zu Herden zusammentreiben, um
sie leichter zum Abgrund drängen und einen gegen den
anderen aufhetzen zu können Man wird sie häuten, um
ihre Wolle und ihre Haut zu bekommen Und wenn der
Mensch überlebt, wird er seiner Seele beraubt sein.
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15.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Lehnsherren ohne Glauben herrschen Sie
werden den unschuldigen und untätigen Menschenmengen
gebieten Sie werden ihre Gesichter verbergen und ihre
Namen geheimhalten Und ihre festen Burgen werden sich
in den Wäldern verlieren. Doch sie werden über das
Schicksal von allem und jedem entscheiden Niemand
wird an den Versammlungen ihrer Ordnung teilnehmen
Jeder wird in Wirklichkeit ein Leibeigener sein und
glauben, ein freier Mann und Ritter zu sein
Allein werden sich die aus den wilden Dörfern und mit
ketzerischem Glauben erheben Doch sie werden zuerst
besiegt und lebendig verbrannt werden.
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16.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Menschen auf der Welt so zahlreich sein
Daß sie einem Ameisenhaufen gleichen, in den ein
Stock getrieben wurde Sie werden umherrennen, und
der Tod wird sie mit dem Absatz zermalmen Wie
verwirrte Insekten. Große Bewegungen werden sie von
einem Ort zum nächsten treiben Braune Haut wird sich
mit weißer vermischen Der christliche Glaube mit dem
des Ungläubigen Manche werden den versprochenen
Frieden predigen Doch allerorten werden verfeindete
Stämme Krieg führen.
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17.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Menschen alle Grenzen überschreiten wollen
Die Mutter wird graue Haare haben wie eine Alte Der
Weg der Natur wird verlassen werden Und die Familien
werden wie Körner sein, die verstreut wurden und die
nichts mehr einen kann. Es wird also eine andere Welt
sein Wie ein durchgegangenes Pferd wird ein jeder
herumirren ohne Halt Ohne Führungen in alle
Richtungen gehen Unglück dem Reiter, der dieses Tier
lenkt Er wird keine Steigbügel haben und in den
Graben stürzen.
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18.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Menschen sich nicht mehr dem Gesetz Gottes
unterwerfen Sie werden das Leben wie ein Reittier
lenken wollen Sie werden ihre Kinder im Leib ihrer
Weiber wählen wollen Und die töten, die sie nicht
mögen. Doch wer wird der Mensch sein, der sich so für
Gott hält? Die Mächtigen werden das schönste Land und
die schönsten Weiber an sich reißen Die Armen und die
Schwachen werden wie Vieh sein Jede armselige Hütte
wird ein Gefängnisturm sein Die Angst wird sich wie
Gift in jedes Herz fressen.
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19.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird es eine dunkle und geheime Ordnung geben Ihr
Gesetz wird der Haß sein und ihre Waffe das Gift Sie
wird immer mehr Gold wollen und ihre Herrschaft über
die ganze Erde verbreiten Und ihre Diener werden
untereinander durch den Kuß des Blutes verbunden sein.
Die Gerechten und die Schwachen werden ihren Regeln
gehorchen Die Mächtigen werden ihr zu Diensten sein
Das einzige Gesetz wird das sein, welches sie im
Schatten diktiert Sie wird das Gift bis in die
Kirchen hinein verkaufen Und die Welt wandert mit dem
Skorpion unter ihren Sohlen.
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20.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden viele Menschen mit verschränkten Armen dasitzen
Oder sie werden mit leeren Augen umhergehen, ohne zu
wissen, wohin Denn sie werden keine Schmiede mehr
haben, wo sie das Eisen schmieden können Und kein
Feld mehr das sie bestellen können. Sie werden sein
wie ein Samenkorn, das keine Wurzeln schlagen kann
Umherirrend und entblößt, gedemütigt und hoffnungslos
Die Jüngsten und die Ältesten oft im Heim Es wird
ihnen nur noch bleiben, für ihr Heil in den Krieg zu
ziehen Und sie werden zuerst sich selbst bekämpfen
und ihr Leben hassen.
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21.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Krankheiten des Wassers, des Himmels und der
Erde Den Menschen treffen und ihn bedrohen Er wird
das, was er zerstört hat, wiedererstehen lassen und das,
was geblieben ist, bewahren wollen Er wird vor
den Tagen Angst haben, die vor ihm liegen. Doch es
wird zu spät sein Die Wüste wird die Erde überziehen,
und das Wasser wird tiefer und tiefer werden Es wird
an bestimmten Tagen fließen und alles mit sich reißen,
wie eine Sintflut Seinetwegen wird es für die
Erde kein Morgen geben Und die Luft wird die Körper
der Schwächsten zerfressen.
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22.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird die Erde an mehreren Stellen erbeben und die Städte
werden untergehen Alles, was ohne den Rat der Weisen
gebaut wurde Wird bedroht und zerstört werden Der
Schlamm wird die Dörfer unter sich begraben und der
Boden wird sich unter den Palästen öffnen. Der Mensch
wird starrköpfig sein, denn er ist vom Stolz besessen
Er wird die Warnung nicht hören, die ihm die Erde immer
wieder zuruft Feuersbrünste werden die neuen Roms
zerstören Die Armen und die Barbaren werden trotz der
Legionen die verlassenen Reichtümer plündern.
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23.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird die Sonne die Erde verbrennen Die Luft wird
nicht mehr vor dem Feuer schützen Sie wird nur noch
ein löchriger Vorhang sein Und das brennende Licht
wird Augen und Haut verzehren. Das Meer wird
aufschäumen wie kochendes Wasser Die Städte und
Flüsse werden begraben werden Ganze Kontinente werden
verschwinden Die Menschen werden sich auf Anhöhen
flüchten Und sie werden beginnen wiederaufzubauen und
vergessen, was geschehen ist.
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24.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Menschen Trugbilder zum Leben erwecken können
Die Sinne werden getäuscht werden, und sie meinen zu
berühren, was garnicht ist Sie werden Wege
beschreiten, die nur die Augen sehen können Und der
Traum wird so Wirklichkeit werden. Doch der Mensch
wird nicht mehr unterscheiden können zwischen dem,
was ist, und dem, was nicht ist Er wird sich in
falschen Labyrinthen verlieren Jene, welche die
Trugbilder zum Leben erwecken können Werden mit dem
gutgläubigen Menschen ihr Spiel treiben und ihn betrügen
Und viele Menschen werden zu unterwürfigen Hunden.
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25.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden die Tiere, die Noah in seine Arche aufgenommen
hat Nicht mehr in den Händen des Menschen sein Der
die Tiere nach seinen Willen verändert hat Und wer
wird sich um ihr nicht enden wollendes Leid kümmern?
Der Mensch wird jedes Lebewesen so gestalten, wie es ihm
gefällt Und er wird unzählige davon getötet haben
Was wird aus dem Menschen werden, der die Gesetze
des Lebens verändert hat Der aus dem lebenden Tier
einen Lehmklumpen machte Wird er das Ebenbild Gottes
oder das Kind des Teufels sein?
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26.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Muß man um das Kind des Menschen Angst haben Gift und
Hoffnungslosigkeit werden auf es lauern Man wird es
nur für sich wünschen und nicht um seinetwillen oder für
das Leben Es wird gehetzt werden, und manchmal wird
man seinen Körper verkaufen. Doch selbst jener
welcher von den Seinen beschützt wird Wird bedroht
sein, einen toten Geist haben Er wird im Spiel und im
Trugbild leben Das ihn führen wird, denn er hat
keinen Meister mehr Niemand hat ihn gelehrt, zu
hoffen und zu handeln.
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27.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird sich der Mensch für Gott halten, obwohl er
nicht mehr sein wird als bei seiner Geburt Er wird
immer zuschlagen, überwältigt von Wut und Eifersucht
Doch sein Arm wird stark sein durch die Macht, die er
ergriffen hat Als blinder Prometheus wird er alles um
sich herum zerstören können. Er wird in seiner Seele
ein Zwerg bleiben und die Kräfte eines Riesen besitzen
Er wird mit Riesenschritten voranschreiten und nicht
wissen, welchen Weg er nehmen soll Sein Kopf wird
schwer von Wissen sein Doch er wird nicht wissen,
warum er lebt und stirbt Er wird wie seit jeher der
Verrückte sein, der mit den Armen fuchtelt, oder wie
das Kind das wimmert.
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28.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden ganze Landstriche Kriegsbeute sein Jenseits
des römischen Limes und selbst auf dem alten
Reichsgebiet Die Menschen derselben Städte werden
sich gegenseitig die Kehlen durchschneiden Hier wird
Krieg herrschen zwischen Stämmen und dort zwischen
Gläubigen. Die Juden und die Kinder Allahs werden
nicht aufhören, sich zu bekriegen Und die Erde
Christi wird ihr Schlachtfeld sein Doch die
Ungläubigen werden überall die Reinheit ihres Glaubens
verteidigen wollen Und es werden ihnen nur Zweifel
und Macht gegenüberstehen Während der Tod überall
voranschreitet wie die Standarte der neuen Zeit.
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29.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Werden viele Menschen vom menschlichen Leben
ausgeschlossen sein Sie werden keine Rechte, kein
Dach und kein Brot haben Sie werden nackt sein und
nur noch ihren Körper haben zum Verkaufen Man wird
sie verstoßen weit weg von den Türmen des Überflusses zu
Babylon. Sie werden bedrohlich knurren in Schuld
Sie werden ganze Landstriche besetzen und sich vermehren
Sie werden die Weissagung von der Vergeltung hören
Und sie werden die hochmütigen Türme stürmen Die
Zeiten der Invasionen der Barbaren werden gekommen sein.
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30.
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Wenn das
Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
Wird der Mensch in ein undurchdringliches Labyrinth
eingetreten sein Er wird Angst haben und die Augen
schließen, denn er wird nicht mehr sehen können
Er wird voller Argwohn sein und bei jedem Schritt Furcht
empfinden Doch er wird vorwärts getrieben, denn es
wird ihm keine Rast gewährt werden. Die Stimme der
Kassandra aber wird laut und stark sein Er wird sie
nicht hören Denn er will immer mehr besitzen, und
sein Kopf wird sich in Trugbildern verlieren Jene,
die sein Meister sein werden, werden ihn betrügen Und
es wird nur mehr schlechte Hirten geben.
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31.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Werden die Menschen endlich die Augen geöffnet
haben Sie werden nicht mehr in ihren Köpfen und ihren
Städten gefangen sein Sie werden von einem Ende zum
anderen sehen und einander verstehen können Sie
werden wissen, daß was den einen schlägt, den anderen
verletzt. Die Menschen werden einen einzigen großen
Körper bilden Von dem jeder von ihnen ein winziger
Teil ist Gemeinsam werden sie das Herz sein Und es
wird eine Sprache geben, die von allen gesprochen wird
Und es wird endlich geboren werden, das große
Menschliche.
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32.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird der Mensch den Himmel erobert haben Er
wird Sterne schaffen im großen, dunklen blauen Meer
Und er wird auf diesem glänzenden Schiff reisen Als
neuer Odysseus, Freund der Sonne, auf die himmlische
Odyssee gehen. Doch er wird auch der Herr des Wassers
sein Er wird große Wasserstädte bauen Die sich von
den Früchten des Meeres ernähren Er wird so an allen
Orten der großen Domäne wohnen Und nichts wird ihm
verboten sein.
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33.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Werden sich die Menschen unter Wasser bewegen
können Ihr Körper wird neu sein und sie werden wie
Fische sein Und einige werden höher fliegen als Vögel
Als ob der Stein nicht zur Erde fiele. Sie werden
miteinander kommunizieren Denn ihr Geist wird so
offen sein, daß er alle Botschaften aufnehmen kann
Und Träume werden sie miteinander teilen Und sie
werden so lange leben wie der Älteste unter den Menschen
Jener, von dem die heiligen Brüder sprechen.
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34.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird der Mensch den Geist aller Dinge kennen
Den Stein oder das Wasser, den Körper des Tieres
oder den Blick eines anderen Er wird die Geheimnisse
durchdringen, welche die alten Götter hüteten Und er
wird ein Tor nach dem anderen aufstoßen zu dem
Labyrinth des neuen Lebens. Er wird schaffen,
kraftvoll und sprudelnd wie eine Quelle Er wird allen
Menschen das Wissen lehren Und die Kinder werden die
Erde und den Himmel besser kennen als irgend jemand
vor ihnen Und der menschliche Körper wird größer und
gewandter sein Und sein Geist wird alle Dinge umgeben
und sie besitzen.
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35.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird der Mann nicht mehr der einzige Herr sein,
denn die Frau wird kommen, um das Zepter zu
ergreifen Sie wird die große Herrin zukünftiger
Zeiten sein Und was sie denkt, wird sie den Männern
aufzwingen Sie wird die Mutter des Jahrtausends sein,
das nach dem Jahrtausend kommt. Sie wird die
milde Süße einer Mutter verströmen nach den Tagen des
Teufels Sie wird die Schönheit sein nach den
häßlichen Zeiten der Barbarei Das Jahrtausend, das
nach dem Jahrtausend kommt, wird sich in eine
leichte Zeit verwandeln Es wird geliebt und geteilt
und geträumt, und Träume werden wahr gemacht werden.
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36.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird es für den Menschen eine zweite Geburt
geben Der Geist wird sich der Masse der Menschen
bemächtigen Die eins sind in ihrer Brüderlichkeit
Dann wird das Ende der Zeiten der Barbarei verkündet.
Es wird die Zeit einer neuen Stärke im Glauben sein
Nach den schwarzen Tagen am Beginn des Jahrtausends,
das nach dem Jahrtausend kommt Werden die glücklichen
Tage beginnen Der Mensch wird den Weg der Menschen
wiederfinden Und die Erde wird ihre Ordnung
wiederhaben.
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37.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Werden Wege von einem Ende der Erde und des
Himmels zum anderen führen Die Wälder werden wieder
dicht sein Und die Wüsten werden bewässert werden
Die Wasser werden wieder rein sein. Die Erde wird wie
ein Garten sein Der Mensch wird auf alles achten, was
lebt Er wird reinigen, was er beschmutzt hat Er
wird die gesamte Erde als seine Heimat ansehen Und er
wird mit Weisheit an das Morgen denken.
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38.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird jeder wie ein gleichmäßiger Schritt sein
Man wird alles über die Welt und seinen Körper wissen
Krankheiten werden geheilt werden, bevor sie auftreten
Jeder wird sein eigener Helfer und der anderer sein.
Man wird verstanden haben, daß man helfen muß, um
aufrechtzuerhalten Und der Mensch wird nach den
Zeiten der Verschlossenheit und des Geizes sein Herz
und seine Börse den Besitzlosen öffnen Er wird sich
als Hüter der menschlichen Ordnung verstehen Und so
wird endlich eine neue Zeit anbrechen.
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39.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird der Mensch gelernt haben zu geben und zu
teilen Die bitteren Tage der Einsamkeit werden vorbei
sein Er wird von neuem an den Geist glauben Und
die Barbaren werden von allen anerkannt werden. Doch
das wird nach den Kriegen und Feuersbrünsten geschehen
Es wird aus den verkohlten Trümmern der Türme von Babel
erstehen Und eine eiserne Faust wird nötig sein
Damit Ordnung in das Chaos kommt Und der Mensch den
rechten Weg wiederfindet.
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40.
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Wenn das
Jahrtausend, das nach dem Jahrtausend kommt, zu Ende
geht Wird der Mensch wissen, daß alle Lebewesen
Träger des Lichtes sind Und daß sie Geschöpfe sind,
die Respekt verlangen Er wird neue Städte gründen
Im Himmel, auf der Erde und auf dem Meer. Er wird
sich erinnern an das, was einst war Und er wird zu
deuten wissen, was sein wird Er wird keine Angst mehr
haben vor seinem eigenen Tod Denn er wird mehrere
Leben in seinem Leben gelebt haben Und er wird
wissen, daß das Licht niemals erlöschen wird.
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Textquelle: Das große Buch der
Prophezeiungen, Michael Görden
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